Hast du dich schon mal einsam gefühlt? In einer bestimmten Situation oder an einem speziellen Ort? Es gibt immer wieder mal Momente, an denen wir uns alleine Fühlen (auf einer Dienstreise, im Krankenhaus oder wenn der Ehepartner über Nacht auf einer beruflichen Weiterbildung ist). Einsamkeit ist aber mehr als sich alleine zu fühlen oder sozial isoliert zu sein. Viel hat mit den Erwartungen zu tun, die Betroffe an ihre zwischenmenschlichen Beziehungen haben und wie sie diese (qualitiativ) erleben. Einsamkeit ist eben auch ein Gefühl, also auch ein zu tiefst individuelles Erleben, dass sich aus der Anzahl der persönlichen Kontakte und den damit verknpüften Erwartungen zusammensetzt. Also, eine komplexe Sache. Das Bundesminsiterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat eine umfassende Analyse zum Einsamkeitserleben in unserer Gesellschaft durchgeführt, die zeigt, dass es sehr wichtig ist sich dem Thema Einsamkeit anzunehmen. Schon Erich Fromm sah den modernen Menschen in der „Angst vor der ultimativen Einsamkeit (…) und Unverbundenheit“ (Rosa, Resonanz, Seite 568).
Was hat das mit uns zu tun?
Die Beobachtungen und Analysen der Regierung und Sozialwissenschaftlern zeigen, dass wir der Einsamkeit in unserem Land entgegenwirken müssen. Es ist nicht damit getan, dass wir den Menschen sagen: „Nun fühl dich mal nicht mehr einsam“. Vielmehr müssen wir hinsehen und etwas dafür tun, damit die Menschen wieder ein neues Gefühl bekommen und merken, dass sie Teil von etwas größeren sind. Von einer Gemeinschaft. In einer Zeit, in der alles immer schneller und schneller wird und die digitale Revolution unser Verbundensein miteinander von realen Beziehungen löst, brauchen wir wirkliche Teilhabe, soziale Beziehungen und eine Infrastruktur die dies ermöglicht und schützt.
Als Evangelische Freikirche möchten wir hinsehen und ein Ort sein, an dem wir einander das Gefühl geben, dass wir nicht alleine sind. Ein Ort, an dem wir miteinander über Zweifel, Erwartungen, Hobbys, Sorgen und Schönes reden. Über das Leben halt. Wir möchten, dass eine Melodie entsteht, ein Klang, der uns vergewissert, dass mein eigener Ton Teil eines gemeinsamen Kunstwerks ist. Einer Gemeinschaft, die sich miteinander aufmacht, um diesem Gott, Jesus Chirstus, herum, zu begegnen. Das ist das, was wir erleben: In der Gemeinschaft mit Gott und anderen Menschen finden wir eine lebendige Hoffnung.
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Wir sind neu geboren, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine lebendige Hoffnung. (Die Bibel, 1. Petrus 1,3)
Für mich persönlich ist das ein sehr großes Geschenk. Verbunden zu sein mit Gott und anderen Menschen, die auf der Suche sind, tut mir in meinem Leben unglaublich gut. Jesus Christus gibt uns dadurch einen Wert, der größer ist als jeder erzielte Erfolg, jede erbrachte Leistung oder errungene Likes auf Sozial Media. Gott liebt mich, weil ich bin. Er lässt mich nicht allein. Er geht mit und er verbindet mich mit anderen Menschen auf dem Weg, das Leben anzupacken, verbunden zu sein und Hoffnung zu finden die besteht, auch wenn es mal schwer wird.
Komm gerne dazu. Wir gehen gemeinsam.